Denker der 2. Generation

Eugen Philippovich von Philippsberg

Geboren am 15. März 1858, gestorben am 04. Juni 1917.

Leben

(* 15. März 1858 in Wien; † 4. Juni 1917 ebenda); Der Abkömmling einer österreichisch-bosnischen Offiziersfamilie wuchs als Halbwaise auf und absolvierte das Theresianum sowie das rechtswissenschaftliche Studium in Wien. Nach Studienaufenthalten in Berlin und London wurde er 1884 mit einer Untersuchung zur Bank von England habilitiert. Nach einer außerordentlichen und später ordentlichen Professur an der Universität Freiburg erhielt der erst 35-Jährige schließlich den Ruf nach Wien. Wirtschaftspolitisch stand Philippovich der historisch-ethischen Richtung nahe, in methodologischen und in werttheoretischen Fragen hatte er sich bereits in seiner Freiburger Zeit stark an Menger orientiert. Als Mitglied der Wiener Fabier-Gesellschaft, einem Kreis von Förderern ehrgeiziger sozialpolitischer Bestrebungen, wurde er 1896 zu einem der Mitbegründer der Sozialpolitischen Partei und stellte eine Legislaturperiode lang auch einen ihrer vier Abgeordneten im Niederösterreichischen Landtag. Gegen die rüden Angriffe und Polemiken seiner politischen Gegner wusste sich der feinsinnige Wissenschafter allerdings kaum zu wehren. Philippovich wurde 1905 Rektor der Universität Wien und 1909 Mitglied des Herrenhauses. Dementsprechend gewichtig war seine Rolle als Promotor der Österreichischen Schule, die er auch mit seinem überaus erfolgreichen Lehrbuch Grundriß der Politischen Ökonomie (1893) effektiv förderte. Über viele Jahre hinweg fungierte er als Vorsitzender der Gesellschaft der Österreichischen Volkswirthe und war von 1904 bis 1917 Mitherausgeber der Zeitschrift für Volkswirtschaft, Socialpolitik und Verwaltung.

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