Wenn auch heutzutage fast gänzlich in Vergessenheiten geraten, existierte in den Vereinigten Staaten des frühen 20. Jahrhunderts eine de-facto „Österreichische“ Schule der Ökonomik. Angeführt von Frank Albert Fetter, einem deutschstämmigen Ökonomen, führte diese sogenannte „psychologische Schule“ um Fetter, Davenport und den jungen Irving Fisher das Werk Carl Mengers und Eugen Böhm von Bawerks unabhängig von den gleichzeitig in Österreich wirkenden „Wienern“ fort und entwickelte theoretische Ansätze, die sich später in den Werken Ludwig von Mises’ und insbesondere Murray Rothbards wiederfinden sollten.
Da bisweilen keines der Werke dieser amerikanischen „Österreicher“ im deutschen vorliegt, ihre Erkenntnisse aber insbesondere im Rahmen der neueren zinstheoretischen Forschung Jeffrey M. Herbeners an Bedeutung gewann, wäre eine Übersetzung des umfassendsten Werkes jener Schule, den Principles of Economics (1904) von Frank Albert Fetter ein immenser Fortschritt für die Tradition der Wiener Schule. Fetters Werk zeichnet sich durch theoretische Klarheit und vor allem logische Geschlossenheit aus, die ihm, ganze 36 Jahre vor Veröffentlichung Ludwig von Mises’ Nationalökonomie die erstmalige systematische Behandlung aller grundlegenden ökonomischen Phänomene auf dem Boden der subjektivistischen Wertelehre erlaubte.
Fetter, der an mehreren elitären amerikanischen Universitäten Lehrstühle besetzen konnte, verfasste das Werk mit einer solchen Klarheit, dass es auch heute problemlos für jeden ökonomisch interessierten Laien bestens verständlich ist, wenn er sich von Fetter auf Basis seiner theoretischen Grundpfeiler des psychischen Einkommens, des Zeitwertes, der Zeitpräferenz und der Kapitalisierung von den Phänomenen des Wertes, der Preise, Kosten und des Kapitals bis hin zur „Kapitalisierungstheorie der Konjunktur“ führen lässt. Die doch alledem offensichtliche „Sprachbarriere“ gilt es nun niederzureißen, um die „Fetter’sche“ Ökonomik im deutschsprachigen Raum in Erinnerung zu Rufen (oder treffender, erstmals bekannt zu machen).
Alle Unterstützer werden (auf Wunsch) freilich im Buch vermerkt.