(* 19. Januar 1889 in Budapest; † 12. März 1938 in Wien); Karl Schlesinger – eine der herausragendsten Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Österreichischen Schule, wenn auch als Nationalökonom heute beinah vergessen – flüchtete vor der ungarischen Räterepublik nach Wien, durchlief eine Bankenkarriere und fungierte zuletzt als Vize-Direktor der Anglo-Österreichischen Bank sowie als Vorsitzender der Bankenvereinigung. Obwohl er der Lausanner Schule nahestand und mathematische Interessen zeigte, förderte er die Österreichischen Schule. Als Bank- und Währungsfachmann publizierte er zu Fragen der Geldtheorie, Währungspolitik und Bankwirtschaft und studierte ab 1933/34 Mathematik bei Abraham Wald. Sein Aufsatz Über die Produktionsgleichungen der ökonomischen Wertlehre (1934) wurde zu einer wesentlichen Grundlage für die neoklassische Gleichgewichtsanalyse. Am Tag des Anschlusses beging Karl Schlesinger Selbstmord.