(* 1885 in Wien; † ?); Der gebürtige Wiener mit jüdischen Wurzeln promovierte 1909 in seiner Heimatstadt in Rechtswissenschaften. Nach einem Beitrag über Die moderne Tendenz in der Lehre vom Geldwert (1910) arbeitete er in der Wiener Kaufmannschaft und widmete sich nebenbei Böhm-Bawerks Zinstheorie. Weiss schrieb einige Artikel für die dritte Auflage des Handwörterbuches der Staatswissenschaften, war von 1921-25 Schriftleiter der Zeitschrift für Volkswirtschaft und Sozialpolitik und gab die kleineren Schriften des von ihm verehrten Böhm-Bawerk heraus. In seiner Habilitationsschrift erneuerte und erweiterte er die Kritik an David Ricardo, was ihm zu einer Berufung an die Deutsche Technische Hochschule in Prag verhalf; nebenbei lehrte er noch an der Deutschen Universität Prag. In den 20er und 30er Jahren veröffentlichte Weiss mehrere Beiträge zur Werttheorie, zur Grundrente sowie über das Wertproblem. Weiss bestritt die von Mises vertretene Auffassung, dass Liberalismus und subjektivistische Werttheorie in natürlicher Weise zusammengehörten. Sein Todesjahr war nicht zu eruieren, doch soll er die nationalsozialistische Herrschaft in Tschechien im Untergrund überlebt haben.