(* 17. April 1866 in Wien; † 14. Dezember 1938 ebenda); Reisch studierte in Wien und Innsbruck Rechtswissenschaften und trat nach seiner Promotion 1889 in die Finanzverwaltung ein. 1910 wurde er zum Sektionschef befördert. Später übernahm er die Leitung der Boden-Credit-Anstalt und fungierte in der Folge als Staatssekretär im Staatsamt für Finanzen (1919-20) sowie als Präsident der Österreichischen Nationalbank (1922-32). Im Zuge seiner Arbeit konnte er sich als entschiedener Verfechter einer strikten Sanierung des Staatshaushaltes profilieren. 1906 wurde Reisch im Finanzrecht habilitiert und lehrte bis 1928 „Verrechnungswesen“ an der Universität Wien. Nebenbei wirkte er als Mitherausgeber des Sammelwerkes Wirtschaftstheorie der Gegenwart (1927-1932) sowie der Zeitschrift für Nationalökonomie (1930-1937). Er selbst publizierte einige Beiträge zu Fragen des Zahlungsverkehrs und der Währungspolitik.