(* 27. März 1858 in Hermannstädtel, Mähren; † 26. Juli 1928 in Zürich); Der Sohn einer mährischen Rabbinerfamilie absolvierte das rechtswissenschaftliche Studium in Wien und trat Anfang der 90er Jahre mit mehreren Arbeiten über Adam Smith, Jacques Turgot und David Hume hervor. 1895 wurde er an der Universität Wien habilitiert und lehrte in der Folge Nationalökonomie an der Wiener Exportakademie. Feilbogen unterstützte anfangs auch die zionistische Bewegung. Eine merkwürdige Geschichte beendete schlagartig seine Karriere. Am 9. April 1908 nahmen Feilbogens Frau, seine Schwägerin und er selbst an der von Papst Pius X. zelebrierten Ostermesse in Rom teil. Zeugen glaubten beobachtet zu haben, dass Feilbogen die geweihte Hostie in ein Taschentuch entsorgte. Der Vorfall zog weite Kreise. Feilbogens Beteuerungen und Respektsbekundungen für die katholische Kirche fanden im merkbar antisemitisch gewordenen Wien kein Gehör. In der Folge wurde er als Lehrer von der Exportakademie abberufen. Isoliert und gewissermaßen verfemt lehrte er an der Universität Wien vor kleinstem Publikum weiter.