(* 8. Februar 1845 in Jauernig, Österreichisch-Schlesien; † 25. März 1927 Volosca (Volosko, Istrien)); Emil Sax entstammte einer Tuchmacher- und Beamtenfamilie aus Javorník-Janský Vrch (ehemals Jauernig-Johannesberg in Ostschlesien, heute Tschechien). Bereits früh wandte sich Sax dem Kreis um Carl Menger zu und unterstützte ihn als einer der Ersten im Methodenstreit. Dennoch entwickelte er von Anfang an eine durchaus eigenständige Position, die er in einem seiner Hauptwerke, der Grundlegung der Theoretischen Staatswirthschaft (1887), darlegte. So wie ein Apfel vom Baume falle und so wie die Sterne sich bewegen, weil sie dem Gesetz der Gravitation unterliegen, so befolge auch ein Robinson Crusoe gleich wie ein 100-Millionen-Reich beim wirtschaftlichen Handeln dasselbe Wertgesetz. Im Rahmen der Österreichischen Schule nahm Emil Sax eine originäre, doch heute weithin vergessene Stellung ein. Nur wenige Jahre jünger als Menger, war er am Beginn seiner nationalökonomischen Forschungen mehr dessen Konkurrent als dessen Mitstreiter gewesen und begann erst als Professor in Prag die subjektivistische Werttheorie sowie den methodologischen Individualismus zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Wenige Jahre später grenzte er sich von der Österreichischen Schule wiederum ab und schied enttäuscht aus dem Universitätsleben aus. Nach einer fast 20-jährigen Ruhepause nahm er seine Forschungen jedoch erneut auf und entfaltete in seinem letzten Lebensjahrzehnt eine ungewöhnlich produktive schriftstellerische Tätigkeit. Sein vielschichtiges, umfassendes, sprachlich nicht leicht zugängliches Werk fasziniert auf Grund seiner Originalität, seines Scharfsinns und seiner Tiefgründigkeit jedoch bis heute.